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Informatiker starten durch im Internet der nächsten Generation

Erster Platz beim „IPv6“-Gipfel für Arbeitsgruppe „Computer Systems and Telematics“

19.05.2009

Hasso Plattner (HPI-Stifter) und Christoph Meinel (HPI-Direktor) rahmen das Sieger-Team: Hans L. Cycon (Daviko), Matthias Wählisch (FU Berlin), Mark Palkow (Daviko) und Thomas Schmidt (HAW Hamburg)

Hasso Plattner (HPI-Stifter) und Christoph Meinel (HPI-Direktor) rahmen das Sieger-Team: Hans L. Cycon (Daviko), Matthias Wählisch (FU Berlin), Mark Palkow (Daviko) und Thomas Schmidt (HAW Hamburg)
Bildquelle: Freie Universität Berlin

Videokonferenzen mit versammelter Mannschaft in großen Konferenzräumen sind bei vollen Terminkalendern oft nicht realisierbar. Wieso also nicht eine Videokonferenz vom Notebook oder gar vom Mobiltelefon aus ermöglichen? „Mit unserer Software PlaceCam kann man sogar eine laufende Konferenz von sogenannten Telepräsenz-Systemen auf das Handy umschalten“, erklärt Wählisch.

Matthias Wählisch, Informatiker an der Freien Universität Berlin, ist mit dem ersten Preis auf dem diesjährigen „IPv6“-Gipfel des Hasso-Plattner-Instituts ausgezeichnet worden. Er erhielt die mit 10.000 Euro dotierte erste Platzierung gemeinsam mit Partnern aus dem Projekt „Moviecast“ der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg und der Berliner Daviko GmbH.

Prämiert wurde das Team für die Software „PlaceCam“, die Videokonferenzen im Internet auf stationären und mobilen Endgeräten benutzerfreundlich ermöglicht. Das besondere an der „IPv6“-basierten Software ist die schnelle Übertragungszeit der Videobilder, außerdem wird keine spezielle Hardware dafür benötigt. Die Gruppe setzte sich gegen 41 Bewerbungen aus 19 Ländern durch.

Verbreitung des neuen Internetprotokolls vorantreiben

 „IPv6“ bezeichnet die neueste Version des Internetprotokolls, die der derzeit verbreiteten Version 4 nachfolgen soll. Daten innerhalb des Internets werden auf Basis von Internetprotokollen, kurz „IP“ verschickt. Die vor beinahe 30 Jahren entwickelte Version 4 genügt heutigen Anforderungen nach Effizienz, Mobilität und Sicherheit nicht mehr. Insbesondere gehen die zur direkten Kommunikation nötigen Internet-Adressen aus.

Der deutlich leistungsfähigere Nachfolger „IPv6“ setzt sich in der Praxis aber nur langsam durch. „PlaceCam“ schöpft mit seinem Funktionsumfang die Potenziale des neuen Internetprotokolls aus und könnte so die Verbreitung des zukünftigen Internets vorantreiben. „Die Auszeichnung ist für uns deshalb eine große Ehre, weil sie uns darin bestärkt, dass wir mit unserer Software auf dem richtigen Weg sind“, sagt Wählisch. Das Preisgeld möchte der Informatiker gemeinsam mit seinen Projektpartnern in künftige Forschungsvorhaben investieren.